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Was bedeutet Unterversicherung im Schadensfall?

Versicherungstipps
28. Juni 2021

Bestenfalls deckt die Versicherungssumme zu 100 % Ihren zu versichernden Sach- oder Vermögenswert. Liegt die vereinbarte Versicherungssumme jedoch unter dem eigentlichen Wert, spricht man von einer Unterversicherung. Ihre zu versichernde Leistung ist also unterversichert und somit im Schadensfall durch die Versicherungssumme nicht komplett abgedeckt. Das heißt, dass der Versicherer nicht den kompletten Schaden ersetzt.

Wir erklären, worauf Sie achten müssen und wie Sie eine Unterversicherung berechnen beziehungsweise vermeiden.

Was ist eine Unterversicherung?

Der Schaden wird im Versicherungsfall nicht vollständig vom Versicherer ersetzt. Dies ist oft ärgerlich und mit ungeplanten Kosten für den Versicherten verbunden. Selbst bei einem Teilschaden erstattet die Versicherung nur anteilig die Summe des eigentlichen Schadens.

Das Gegenteil ist eine Überversicherung, sprich die Versicherungssumme ist höher als der tatsächliche Wert.

Wann ist man unterversichert?

Mit dieser einfachen Formel können Sie als Versicherungsnehmer regelmäßig prüfen, ob Ihre Sach-, oder Vermögenswerte unterversichert sind:

Versicherungssumme < Versicherungswert

Ist die Versicherungssumme, welche in Ihrem Versicherungsvertrag steht, demnach niedriger als der eigentliche Wert, haben Sie eine Unterversicherung vorliegen.

Im Gegensatz dazu lautet die Formel zur Prüfung auf Überversicherung demnach:

Versicherungssumme > Versicherungswert

Was passiert bei einer Unterversicherung?

Im Versicherungsfall prüft der Versicherer, welchen eigentlichen Wert der Versicherungsgegenstand hat und welcher Wert andererseits im Versicherungsvertrag angegeben wurde.
Bei einer Unterversicherung ist immer nur eine anteilige Summe des eigentlichen Wertes versichert. Dies gilt auch bei Teilschäden. Die Differenz ist vom Versicherten selbst zu tragen.

Wie rechnet man eine Unterversicherung aus?

Eine einfache Formel verrät Ihnen, wie Sie bereits als Vorsorge Versicherungslücken aufdecken und eine mögliche Unterversicherung noch vor einem Schadenfall berechnen und entsprechend vermeiden können. So können Sie regelmäßig auch vom Büro aus prüfen, ob Sie Ihren Versicherungsvertrag gegebenenfalls anpassen sollten, oder ob das Verhältnis noch passt. Die einfache Formel „Versicherungssumme < Versicherungswert“ hilft dabei.

Auch im Falle eines Teilschadens übernimmt Ihre Versicherung nur die anteilige Entschädigung.

Die Formel zur Berechnung hierfür lautet:
Höhe der Erstattung = Höhe des Schadens x Versicherungssumme / Versicherungswert

Falls in Ihrem Versicherungsvertrag ein Selbstbehalt vermerkt ist, kommen weitere Kosten auf Sie zu.

Beispielberechnung

Angenommen, in Ihrer Hausratversicherung wurde eine Versicherungssumme von 15.000 Euro vermerkt, der eigentliche Wert Ihres gesamten Hausrats liegt jedoch bei 20.000 Euro. Hier haben Sie also eine Unterversicherung von 25 Prozent auf Ihren Hausrat vorliegen.

Zur Berechnung wenden Sie die Formel wie folgt an: 20.000 x 15.000 / 20.000. Somit ergibt sich in dem genannten Fall eine Erstattungshöhe durch Ihre Hausratversicherung von 15.000 Euro.

Aufgrund der Unterdeckung würde Ihre Hausratversicherung auch bei einem Teilschaden von beispielsweise 10.000 Euro den unterversicherten Anteil von 25 Prozent Ihres Hausrats, also 2.500 Euro nicht übernehmen, sondern nur die Differenz von 7.500 Euro.

Was ist der Unterversicherungsverzicht?

Die Klausel des Unterversicherungsverzichts in Ihrem Versicherungsvertrag bewahrt Sie vor bösen Überraschungen. Hierbei erklärt der Versicherer den Verzicht der Prüfung auf Unterversicherung im Schadenfall. In der Hausratversicherung ist dieser beispielsweise häufig mit einer Mindestversicherungssumme von 650 Euro pro Quadratmeter dokumentiert.
Diese Klausel ist vor allem bei Vermögens- oder Sachwerten sinnvoll, die stark im Wert schwanken, wie zum Beispiel Oldtimer, da diese meist eine konstante Wertsteigerung erfahren.

Die andsafe Hausratversicherung folgt genau diesem Unterversicherungsverzicht und garantiert damit vollen Schadenersatz. Sollte die Versicherungssumme zu niedrig angesetzt sein, wird demnach im Schadenfall nicht geprüft, ob eine Unterversicherung vorliegt.

Welche Versicherungen haben eine Unterversicherung?

Sie ist sowohl bei gewerblichen als auch bei privaten Versicherungen möglich. Im betrieblichen Umfeld ist dies meist bei der Vermögensschadenhaftpflicht oder der Versicherung des Betriebsinventars der Fall.

Was zahlt die Versicherung bei Unterversicherung?

Im Schadensfall zahlt die Versicherung die Versicherungssumme, beziehungsweise anteilig bei Teilschäden. Der prozentual unterversicherte Betrag muss im Versicherungsfall jedoch vom Versicherungsnehmer selbst getragen werden.

Fokus Berufshaftpflichtversicherung: Was bedeutet das für Versicherte in der Berufshaftpflicht?

Eine Berufshaftpflicht, auch Vermögensschadenhaftpflicht genannt, sichert Schadensersatzansprüche bei Vermögensschäden im Rahmen der betrieblichen Tätigkeit ab. Für viele freie Berufe, wie Ärzte oder Rechtsanwälte, ist sie aufgrund der enorm hohen Entschädigungen, die diese im Falle eines Schadens zahlen müssten, verpflichtend.

So kann eine Unterversicherung einer Ärztin im Falle eines Behandlungsfehlers beispielsweise weitreichende finanzielle Folgen haben.

Erfahren Sie mehr über die Unterschiede von Betriebshaftpflicht und Berufshaftpflicht.

Schadenfall: Beispiele für Unterversicherung

Zu niedrig versichert zu sein kann Ihnen bei verschiedenen, betrieblichen Tätigkeiten auf die Füße fallen. Hier einige Beispiele:

Fallbeispiel 1: Verletzung der Geheimhaltungspflicht

Ein freier Mitarbeiter verletzt während eines Gespräches mit der Konkurrenz versehentlich die Geheimhaltungspflicht des Unternehmens, für das er arbeitet. Daraufhin erwartet das Unternehmen von ihm die Erstattung des Vermögensschadens von 300.000 Euro, der dadurch entstanden ist.

Seine vereinbarte Versicherungssumme beläuft sich auf 250.000 Euro, somit ist er in Höhe von 50.000 Euro unterversichert. Der freie Mitarbeiter muss als Versicherungsnehmer die Differenz des Schadenfalls selbst begleichen.

Fallbeispiel 2: Klausel zum Unterversicherungsverzicht

Eine Journalistin schreibt in ihrem Artikel über eine öffentliche Person und beschuldigt sie fälschlicherweise des Missbrauchs. Die Person, die in der Öffentlichkeit steht, erfährt dadurch einen hohen Reputationsschaden und erwartet von der Journalistin eine Entschädigung in Höhe von 100.000 Euro.

Bei Vertragsabschluss hat die Journalistin die Klausel des Unterversicherungsverzichts von ihrem Versicherer einbauen lassen. Somit prüft dieser im Schadensfall nicht, ob der tatsächliche Wert der vereinbarten Versicherungssumme entspricht und zahlt die gesamte Summe der Entschädigung, egal ob Unter- oder Überversicherung.

Fallbeispiel 3: Teilerstattung bei Unterversicherung

Ein Rechtsanwalt verwaltet treuhänderisch Bargeld seiner Klienten in Höhe von 100.000 Euro in seinem Safe. Dieser wird aufgebrochen und das Geld entwendet.

Während der Prüfung des Versicherungsfalles wird festgestellt, dass der eigentliche Versicherungswert des Rechtsanwaltes bei 500.000 Euro liegt und damit zu 20 % unterversichert ist. Als Folge übernimmt die Versicherung des Rechtsanwalts auch nur 80 % des Schadens.

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